Auf den ersten, schnellen Blick erschließt sich sofort, was die Bilder von Richard Kaplenig in Ölfarbe auf Leinwand zeigen: Glühbirnen, Laborgläser, Zündkerzen, Zahnräder, Schraubenmuttern etc. Kaplenig schafft mit einer schmalen Palette, reduziert auf Schwarz, Grau, Indigo und wenige andere Farben, fotografisch anmutenden Formulierungen. technisch perfekt, platziert er seine Motive auf einer offenen, leeren Bühne. Kühl und nüchtern, vordergründig von Sachlichkeit bestimmt, entwickeln die perspektivisch exakt erfassten, übergroß in Szene gesetzten Gegenstände eine eigene Körperlichkeit und gewinnen zugleich ästhetischen Eigenwert. Kaplenig hievt seine Sujets in den Status von Kultobjekten. sie erscheinen schlicht schön, anmutig und begehrenswert. damit überschreitet, tilgt und verfremdet seine Malerei einen zunächst naheliegenden Realitätsbezug. es ist also nicht die Wiedergabe von Alltagsgegenständen, welche die Präsenz in Kaplenigs Bildern begründet, sondern das Brechen mit der Realität. (Dr. Willi Rainer)
Richard Kaplenig wurde 1963 in Kötschach-Mauthen geboren, lebt und arbeitet in Wien und Faak am See.
In der artdepot gallery präsentiert Richard Kaplenig von 9. April bis 28. Juni 2025 eine Auswahl seiner neuesten Werke.