Schon in seinen frühen Serien finden sich utopische Stadtlandschaften ohne feste Raumangabe oder Zeitbeschränkung. Immer erscheint die Horizontlinie als kompositorisches Zentrum. Der aus vielen Schichten gestaltete Farbraum des Davor und Dahinter saugt den Betrachter förmlich in sich hinein, er verlässt die reale Welt, ja, er kann in einen fast schon transzendentalen Zustand übergehen. Die in den Bildern angedeutete Symbolik verleiht der auf den ersten Blick still und besinnlich anmutenden Leinwand eine derart dramatische Dynamik, dass man fast glauben möchte, sie sei bewegt. Geht man nun um das Werk herum
und nimmt verschiedene Blickwinkel dazu ein, fallen zuerst die vielschichtigen Farbnuancen auf, die von innen heraus zu leuchten beginnen. Dieses Ums-Werk-Gehen ist bei Richard Fuchs essentiell: Nur so lassen sich die verschiedenen Facetten, Geschichten und Fiktionen erkennen.

Richard Fuchs geboren am 08.11.1972 in Gräfelfing / München
1972 – aufgewachsen in München
1987 – Eintritt in die Euro Grafitti Union (EGU) bei Professor Dr. Peter Kreuzer
1992 – Fachoberschule für Gestaltung, Fachhochschulreife
1993 – Mitgründer des ‘Wandlandtheaters’, aktiv in und um München. Verfassen, Inszenieren und Aufführen von 30 eigenen Theaterstücken, Realisieren der Bühnenbilder
1996 – Ausbildung mit Abschluss Visual Merchandising bei ‘Ludwig Beck am Rathauseck’ in München
1996 – großflächige Fassadengestaltungen / Kunst am Bau im Großraum München
1997 Mitbegründer und Herausgeber der literarischen Subkulturzeitschrift ‘dieser text’ sowie Mitbegründer der Literaturperformance-Gruppe ‘Die Schwanenwerft’.
1998 – Festanstellungen in Verlagen und Werbeagenturen als Artdirector
2005 – Wissenschaftliche Ausstellungsreihen u. a. mit der Fraunhofer Gesellschaft und dem Max Planck Institut
2013 – Umzug von München nach Castell

Die Ausstellung ist in der Galerie Moro von 3. Mai–30. Juni 2024 zu sehen.